Sicher mit dem Auto in den Urlaub
Verreisen mit dem eigenen PKW eröffnet viele Freiräume, so kann man hier meist deutlich mehr Gepäck mit in den Urlaub nehmen und kann während der An- oder Abreise problemlos an Orten Rast machen, die einen besonders reizen. Damit Sie sicher mit dem Auto in den Urlaub kommen und Ihre freie Zeit komplett genießen können, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei der Urlaubsplanung mit dem PKW achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
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- Selbst Ölstand prüfen und nach Ölwechsel schauen
- Reifencheck vor Reisestart mit dem eigenen PKW
- Fahrzeug vorher technisch gründlich prüfen lassen
- Richtige Beladung des Fahrzeugs
- Navigationsgerät bei PKW-Reisen
- Einsatz von Radarwarnern
- Urlaub mit dem Auto: Versicherung
- Andere Länder – andere Sitten – andere Verkehrsregeln bzw. Vorschriften
Mit dem Auto in den Urlaub:
Selbst Ölstand prüfen und nach Ölwechsel schauen
Vor einer Reise mit dem eigenen Auto sollten Sie auf jeden Fall auch den Ölstand kontrollieren. Damit die Messung korrekt ausfällt, sollten der Motor des Fahrzeuges warm und das Auto auf einer ebenen Fläche abgestellt sein. Der Ölstand muss sich auf dem Messstab zwischen den Min- und Max-Markierungen befinden.
Befindet sich zu wenig Öl im Motor, sollten Sie das Öl in Etappen auffüllen, um ein „gefährliches“ Überfüllen zu vermeiden (zu viel Öl schadet dem Motor auch). Beachten Sie dabei bitte unbedingt, welche Motoröl-Spezifikationen (z.B. 10W-40) der Fahrzeughersteller angibt und wählen Sie ein entsprechend geeignetes Öl für Ihren PKW aus.
Falls Sie eine sehr weite Strecke mit dem Fahrzeug zurücklegen wollen bzw. mehrere Wochen mit dem PKW unterwegs sein werden, sollten Sie schauen, wann der letzte Ölwechsel durchgeführt wurde. Meist gibt ein kleines Schildchen der Werkstatt, welches am Einfüllstutzen des Motors angebracht ist, Auskunft über den letzten Ölwechsel. Alternativ finden Sie das Datum des letzten Wechsels auch im Serviceheft des Wagens. Sollte der Ölwechsel fällig sein, empfiehlt es sich, diesen noch vor Fahrtantritt durchführen zu lassen. Ein eventuell notwendiges Ölauffüllen können Sie sich bei zeitnaher Erledigung in der Regel sparen.
Reifencheck vor Reisestart mit dem eigenen PKW
Vor einer längeren Fahrt mit dem Auto (ins Ausland) sollten Sie vorab auch die Reifen checken. Für die Überprüfung des Reifenprofils gibt es spezielle Hilfsmittel. Sie können allerdings auch einfach eine 1-Euro-Münze aus Ihrem Portemonnaie verwenden. Wenn Sie die Euro-Münze in die Reifenrille stecken und der goldene Rand komplett darin verschwindet, verfügt der Reifen noch über ausreichend Profil (circa 3,5 mm).
Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für PKW-Reifen liegt übrigens bei 1,6 mm. Eine längere Urlaubsfahrt sollte man mit derartig wenig Profil allerdings besser antreten.
Wenn Sie die Reifen an Ihrem Fahrzeug überprüfen, sollten Sie auch das Reserverad bzw. Ersatzrad inspizieren.
Sollten Sie ein Reifendichtmittel im Auto mitführen, kontrollieren Sie dessen Haltbarkeit. Die meisten Produkte halten nicht länger als vier Jahre und es kommt zu einem Verklumpen des enthaltenden Latex, was die Mittel unbrauchbar macht. Ersetzen Sie das Dichtmittel ggf. durch ein neues, um auf der sicheren Seite zu sein.
Autourlaub: Fahrzeug vorher technisch gründlich prüfen lassen
Bevor Sie mit Ihrem Auto auf große Fahrt gehen, sollten Sie die Technik des PKWs prüfen lassen. Viele Werkstätten und Prüforganisationen wie die GTÜ bieten für eine Pauschale zwischen 15€ und 50€ einen speziellen Urlaubscheck an. Im Rahmen dieser technischen Prüfung durch einen Fachmann werden in der Regel u.a. die Batterie, die elektrische Anlage, die Bremsanlage und die Beleuchtung begutachtet. Bei einem Check des PKWs erfolgt zudem meist eine Kontrolle der Kühlflüssigkeit sowie von Keilriemen und ggf. Zahnriemen. Weiterhin gehört häufig auch eine kurze Testfahrt zum Leistungsumfang einer Reise Fahrzeugprüfung.
Der Umfang des Urlaubschecks kann variieren, was auch die größere Preisspanne erklärt. Schauen Sie sich vorab die verschiedenen Angebote für eine Urlaubsprüfung des Autos an und vergleichen Sie Leistungen und Preise miteinander.
Wenn beim Check des Autos Mängel erkannt werden, können diese in der Regel direkt in der Werkstatt behoben werden. Hier sollten Sie vor der Prüfung klären, ob und falls ja, welche Reparaturen ohne weitere Rücksprache mit Ihnen durchgeführt werden dürfen.
Sicher mit dem Auto in den Urlaub: Richtige Beladung des Fahrzeugs
Wer mit dem Auto verreist, ist in der Regel mit einigem Gepäck unterwegs. Bei der Beladung des Kofferraums sollten Sie schwere Gepäckstücke ganz nach unten packen. Im Idealfall geschieht dieses so, dass sich die Koffer und Gegenstände direkt an der Lehne des Rücksitzes befinden. Anschließend können Sie leichteres Gepäck darauf stapeln, wobei Sie darauf achten müssen, dass während der Fahrt nichts verrutschen kann.
Wenn Sie eine Dachbox für Ihr Gepäck nutzen wollen, bringen Sie dort in erster Linie lange und sperrige Dinge unter. Achten Sie dabei allerdings darauf, dass diese nicht zu schwer sind. Bei längeren Fahrten sollten Sie die Pausen zwischendurch nutzen, um regelmäßig die Befestigung des Trägers zu kontrollieren. Zum Schutz vor Dieben sollten Sie den Dachgepäckträger abschließen.
Navigationsgerät bei PKW-Reisen
Sollten Sie mit einem mobilen Navigationsgerät auf Reisen gehen, sollten Sie vorab sicherstellen, dass das Gerät bzw. das Kartenmaterial auf dem neuesten Stand ist. Prüfen Sie außerdem, ob das Land oder die Länder, die Sie mit Ihrem Auto bereisen wollen, auf dem Navigationsgerät vorhanden sind und laden Sie ggf. fehlendes Kartenmaterial vor dem Urlaub nach. Bei kostenpflichtigen Updates oder Karten sollten Sie prüfen, ob es Sie nicht im Endeffekt günstiger kommt, wenn Sie sich ein neues Navigationsgerät mit aktuellen Daten kaufen.
Falls Sie Ihr Smartphone für die Navigation verwenden, sollten Sie im Idealfall eine App einsetzen, die über einen Offline-Modus verfügt. So können Sie große Datentransfers beim Auslandseinsatz vermeiden.
Sicher mit dem Auto verreisen: Einsatz von Radarwarnern
In den meisten Ländern in Europa ist die Verwendung von speziellen Radarwarn-Geräten verboten. Wenn man dagegen verstößt, muss man mit hohen Bußgeldern und der Beschlagnahmung des Gerätes rechnen. In extremen Fällen kann ein Verstoß auch eine Haftstrafe nach sich ziehen. Sie sollten entsprechend besser ganz auf Radarwarner im Auto verzichten.
Die Polizei toleriert hingegen meist die Nutzung von Blitzwarnern auf Smartphones oder Navigationsgeräten, weil diese in der Regel nicht konkret vor Radar-Anlagen warnen, sondern lediglich auf eine Gefahrenstelle hinweisen.
Urlaub mit dem Auto: Versicherung
Wenn es im europäischen Ausland zu einem Autounfall kommt, greift hierfür normal die deutsche Haftpflichtversicherung. In der Regel brauchen Sie dafür in den meisten EU-Ländern keinen gesonderten Nachweis bzw. keinerlei Dokumente mehr.
Sollten Sie allerdings mit dem PKW nach Osteuropa, Russland oder die Türkei reisen, brauchen Sie die sogenannte Grüne Karte noch. Diese wird Ihnen von Ihrer Autoversicherung kostenlos ausgestellt und meist auch direkt bei Vertragsabschluss ausgehändigt.
Bei einem Autounfall mit einem Unfallgegner aus einem EU-Land ist in der Regel das Kfz-Kennzeichen des Unfallgegners ausreichend, um dessen Versicherung herauszufinden.
Sollten Sie schuldlos mit Ihrem PKW im Ausland in einen Unfall verwickelt werden und wird der Schaden nur teilweise oder mit großer Verzögerung ersetzt, springt normal die deutsche Vollkaskoversicherung (sofern vorhanden) ein. Die Vollkaskoversicherung greift auch, bei Schäden am eigenen Auto, wenn Sie selbst der Unfallverursacher gewesen sind.
Wenn Sie auch bei Autopannen gut abgesichert sein wollen, sollten Sie sich um einen Kfz-Schutzbrief kümmern. Dieser kann Bestandteil der Autoversicherung sein oder aber eine Leistung in Verbindung mit der Mitgliedschaft in einem Automobilclub wie dem ADAC.
Autoreise:
Andere Länder – andere Sitten – andere Verkehrsregeln bzw. Vorschriften
Informieren Sie sich vor Reiseantritt unbedingt über die Vorschriften in den jeweiligen Ländern, die Sie mit Ihrem Auto befahren wollen. Insbesondere bezogen auf die Warnwestenpflicht gibt es große Unterschiede. So muss man z.B. in den Niederlanden, Dänemark, Polen oder der Schweiz gar keine Warnweste an Bord haben, während z.B. in Großbritannien, Spanien oder Tschechien Warnwesten für alle Fahrzeuginsassen vorhanden sein müssen. In anderen Ländern wie z.B. Österreich, Frankreich oder Belgien reicht hingegen eine einzelne Warnweste (für den Fahrer) aus. Verstöße werden teilweise mit hohen Geldstrafen geahndet.
In einigen Ländern müssen Sie zudem auch tagsüber das Licht am Auto eingeschaltet haben. Dieses trifft z.B. auf Dänemark, die Schweiz oder Polen zu. In anderen Ländern gibt es hingegen gar keine Lichtpflicht und wieder andere Länder haben die Lichtpflicht diffiziler geregelt, so z.B. in Italien, wo das Licht nur auf Autobahnen und außerorts zwingend einzuschalten ist oder in Kroatien, wo die Lichtpflicht nur in der dunklen Jahreszeit (Oktober bis März) gilt.
Daneben gibt es in einigen Ländern noch diverse Sonderregelungen. Zu den bekanntesten gehört wohl die Mitführpflicht für Alkoholtester in Frankreich.
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